Montag, 11. November 2013

...wir haben einen Troll

Es wird immer deutlicher ….! Wir haben einen Troll …. 
 Seit ca. 4 Jahren treibt sich in unserem Haus ein Troll herum. Dinge verschwinden und tauchen an unmöglichen Orten wieder auf. Wenn man Glück hat, sind sie dann noch heil; zu Skulpturen aufgetürmt oder mit vollkommen artfremden Materialien kombiniert.
Die Schlüssel die wir lange gesucht hatten, fanden wir im Garten als Baumschmuck wieder.
Gern suchen wir auch Werkzeug, was wir dann in fantastischen Gebilden mit Spielzeug kombiniert an ungewöhnlichen Orten wiederfinden.
In und neben einem großen Blumentopf im Wohnzimmer hat er Sandburgen und Tunnel für kleine Figuren aus Hartgummi gebaut.
Dekofiguren verschwinden im Bassloch der Lautsprecherbox, Spielautos stecken schön gereiht an möglichst unzugänglichen Bereichen in den Heizkörperrippen, ein Steinchen verschwindet in seinem Nasenloch, weil er ihn im Schuh gefunden hat und nicht wusste wohin damit … In unzähligen Experimenten müssen z.B. kleine Spielzeugritter eine Nacht im Kühlschrank überstehen, Käfer Hindernissparkure durchlaufen und Opa eine neue Frisur mit vielen Spangen uns Zopfgummis über sich ergehen lassen 
Er baut uns auch gerne Fallen. Wenn wir abends ins Bett wollen, sind nicht selten kleine Hindernisse, wie Hüpfpferd und –Ball, Hocker, Decken und Holzklötzer zu Barrikaden aufgetürmt. Man sieht ihn dann mit einem lächelndem Gesicht liegen, weil er mit dem Gedanken eingeschlafen ist, wie wir im Halbdunkel über seine Konstruktionen stolpern.
Manchmal werden Wände und Möbel beschmiert, oft an ganz unauffälligen Stellen. So als ob es ihn überkommt, von einem kreativen Neugierschub getrieben und er gar nicht anders kann.
Wir haben ihn schon entdeckt und beobachten ihn heimlich, bei seinem geschäftigen Treiben. Er wirkt wie ein Opi in einem Kinderkörper. Er ist etwas tollpatschig, läuft gelegentlich mit dem Kopf gegen Möbelstücke und fällt auch schon mal aus heiterem Himmel vom Stuhl.
Wenn wir Nahrungsmittel suchen, meistens Süße, kann man immer gut sehen was er gerade gegessen hat, da sich große Mengen des verzerrten Materials noch lange großflächig um seinen Mund verteilt, in seinem Gesicht befinden. Zum Beispiel beginnt er eine Stulle immer in der Mitte der breitesten Seite zu essen und dieses Schema führt er dann konsequent weiter, bis sein Gesicht bis zu den Ohren beschmiert und er so die Stulle in zwei Hälften geteilt hat.
Er hat sich dem Leben unter Menschen schon gut angepasst und trägt nun wenigstens schon auf der Straße Kleidung. Doch in der Wohnung entledigt er sich dieser gern. Wenn er dann Kleidung trägt, bevorzugt er rote Schuhe, weite Hosen und Mützen mit Ohrenklappen?!
Er ist ein sehr freundliches, liebevolles, tierliebes, kreatives und witziges Wesen und wir freuen uns, dass er sich bei uns zuhause eingenistet hat und noch möglichst lange als unser Sohn sein Unwesen treibt.

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